Ullrich Umann
Korrespondent von der GTAI Germany Trade and Invest (GTAI)
+212 522 42 94 25 ullrich.umann@gtai.de
Marokkos Energiewende schafft exzellente Marktchancen für deutsche Unternehmen. Marokko entwickelt sich rasant zu einem der dynamischsten Energiemärkte in der gesamten MENA-Region (Mittlerer Osten und Nordafrika) und wird bis 2030 höchstwahrscheinlich eine Vorreiterrolle einnehmen. Diese tiefgreifende Transformation eröffnet deutschen Unternehmen Möglichkeiten zur Durchführung von Direktinvestitionen, zur Beteiligung an Bieterkonsortien für die zahlreichen öffentlichen Ausschreibungen zum Ausbau der Energiewirtschaft und nicht zuletzt auch zur Lieferung von Technologie als Unterauftragnehmer in Projekten. Der Vorteil deutscher Unternehmen im Vertrieb liegt unter anderem im hervorragenden Image, das Industriegüter aus Deutschland in Marokko genießen.
Für deutsche Unternehmen ergeben sich daraus Chancen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Ein schnell wachsender und hochattraktiver Markt erwartet Hersteller von Windturbinen, PV-Komponenten und Elektrolyseuren, ebenso wie Investoren, die Kapital in Projekte einbringen möchten, Projektentwickler, die neue Anlagen planen und umsetzen, EPC-Unternehmen (Engineering, Procurement, Construction), die schlüsselfertige Lösungen liefern, und spezialisierte Dienstleister in den Bereichen Beratung, Wartung und Betrieb.
Der Markt teilt sich dabei in zwei Hauptsegmente: Große öffentliche Ausschreibungen von ONEE und Masen, bei denen höchste Qualität, Zuverlässigkeit und technologische Exzellenz im Vordergrund stehen, und ein dynamischer Privatmarkt. Hier fragen Industrieunternehmen aus Sektoren wie Automobil, Agrar, Stahl und Zement dezentrale Anlagen zur Eigenversorgung nach, um ihre Energiekosten signifikant zu senken und ihre Produktion zu dekarbonisieren. Der Privatsektor verlangt nach agilen, kosteneffizienten und schnell rentablen Lösungen, die auf die spezifischen Bedürfnisse der jeweiligen Industrie zugeschnitten sind.
Um den massiven und beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien zu ermöglichen, investiert Marokko gezielt in flankierende Maßnahmen zur Stärkung der Energieinfrastruktur. Das Land stärkt und modernisiert sein Stromnetz mit erheblicher Unterstützung bi- und multilateraler Entwicklungsbanken, startet Ausschreibungen für große Batteriespeichersysteme (BESS) zur Netzstabilisierung und zur Integration fluktuierender erneuerbarer Energien und baut gleichzeitig die Gasinfrastruktur als flexible Übergangstechnologie aus, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.
Der Aufbau starker und vertrauensvoller lokaler Partnerschaften ist unerlässlich, um das spezifische Geschäftsumfeld zu navigieren, kulturelle Besonderheiten zu verstehen und langfristige Erfolge zu sichern. Marokko sucht Partner, die ein langfristiges Engagement zeigen und sich aktiv am Aufbau der lokalen Wertschöpfungskette beteiligen, indem sie beispielsweise lokale Arbeitskräfte schulen, Technologietransfer betreiben und Investitionen in die lokale Industrie tätigen.
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