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In Marokkos Agrarindustrie überwiegen private Investitionen

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Private Investitionen spielen weiterhin die entscheidende Rolle bei der Modernisierung und für das Wachstum der marokkanischen Agrarwirtschaft sowie der nachgeordneten Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie. Für 2025 zeichnen sich mehrere Projekte ab.

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Von Ullrich Umann, Germany Trade & Invest 

Erzeugung von Weißzucker wird verdoppelt

Cosumar, der einzige große Zuckerproduzent in der Agrarwirtschaft des Landes, verfolgt ehrgeizige Pläne für die Erntesaison 2025 bis 2026. Das Projekt umfasst eine massive Ausweitung der Anbauflächen um 71 Prozent auf 68.500 Hektar, mit dem Ziel, die lokale Weißzuckerproduktion auf 600.000 Tonnen zu verdoppeln. Der Investitionsschwerpunkt liegt auf Spitzentechnologien wie das Internet der Dinge (IoT) und Präzisionsbewässerung. Diese Technologien haben bereits zu einer erheblichen Reduzierung des Wasser- (bis zu 55 Prozent) und Düngemittelverbrauchs (30 Prozent) geführt und steigern so die Wettbewerbsfähigkeit. 

 

Käsehersteller setzt auf Klimaneutralität

Auch Fromageries Bel Maroc, ein wichtiger Akteur im Milchsektor, setzt seine Investitionen in Nachhaltigkeit und Modernisierung fort. Ziel ist die Erreichung der Klimaneutralität für alle Fabriken der Gruppe bis Jahresende 2025, wobei das Werk in Tanger bereits im Februar 2024 durch die Installation eines neuen Biomassekessels zum ersten klimaneutralen Standort der globalen Bel-Gruppe wurde. Neben der Dekarbonisierung werden die Partnerschaften mit lokalen Milchproduzenten fortgesetzt, um eine nachhaltige und qualitativ hochwertige Lieferkette zu sichern. 

 

Moderne Verpackungen verbessern Rentabilität der Agrarexporte

Ein weiteres strategisches Projekt ist der Bau einer achten Produktionseinheit von Gharb Papier et Carton (GPC) im Agrarcluster (marokkanische Bezeichnung lautet Agropole) am Standort Meknès - ein Beispiel für die Integration der Wertschöpfungskette, die die Lebensmittelverarbeitung direkt unterstützt. Diese Investition von 18 Millionen Euro wurde im Oktober 2024 angekündigt und wird 2025 umgesetzt. Die neue Anlage wird mit einer hochauflösenden 7-Farben-Drucktechnologie ausgestattet, einer Premiere in Marokko. Durch die lokale Produktion von hochwertigen Verpackungen wird die Wettbewerbsfähigkeit der Lebensmittelexporte gestärkt, da Branding und der mechanische Schutz der Produkte verbessert und die Kosten für importierte Verpackungen reduziert werden. 

 

Start-ups dynamisieren den Agrar- und Lebensmittelsektor

In der Agrar- und Nahrungsmittelindustrie entwickelt sich eine lebendige Start-up-Szene. Unternehmen wie YoLa Fresh, ein B2B-Marktplatz, der 7 Millionen Euro an Finanzierung einsammeln konnte, zeigen das wachsende Vertrauen privater Investoren. Andere Start-ups wie Jodoor (Landwirtschaft in kontrollierten Umgebungen) oder Biodome (Abfallverwertung) entwickeln innovative Lösungen für die dringendsten Probleme des Sektors. Inkubator und Förderplattformen wie zum Beispiel AgriYoung Innovate, eine Partnerschaft zwischen der Regierung, der Mohammed VI Polytechnischen Universität (UM6P) und der Weltbank, fördern gezielt junge Talente und helfen ihnen, frische Ideen auf den Markt zu bringen.

 

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